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Rezension - Wenn Liebe eine Farbe hätte - Leonie Lastella

Titel: Wenn Liebe eine Farbe hätte

Autorin: Leonie Lastella

Verlag: Dtv Verlag

Erscheinungsdatum: 18.09.2020 Seitenanzahl: 4oo Preis: 12.95€/Paperback


Inhalt/Klappentext:

Everly und David waren das perfekte Paar – bis sich David plötzlich von ihr trennte. Jetzt braucht Everly dringend einen neuen Mitbewohner und einen Job, aber die Stelle im Beach-Café hat einen riesigen Haken: Weston – ihren arroganten und furchtbar unsympathischen ehemaligen Mitschüler, dem Everly aber auch den aufregendsten Kuss ihres Lebens verdankt. Für Weston ist Liebe ein Luftschloss, in dem Menschen wie Everly und David verrotten, anstatt das Leben in vollen Zügen zu genießen. Bis er aus seiner Wohnung geworfen wird, und ausgerechnet Everly ihm anbietet, bei ihr einzuziehen …


Eindruck:

Nachdem mir „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ auf Bookstagram schon häufig ins Auge gesprungen ist, habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut, die Geschichte innerhalb einer Leserunde selbst lesen zu dürfen. Nicht nur der Klappentext konnte in diesem Fall mein Interesse wecken. Auch das Cover ist mit seinen bunten Farben ein absoluter Blickfang und passt damit auch wunderbar zum Titel des Buches. Jetzt möchte ich aber gar nicht mehr lange drumrumreden, sondern werde versuchen in Worte zu fassen, warum mir Wes und Eves Geschichte so gut gefallen hat !

Zunächst muss ich unbedingt auf den grandiosen Schreibstil der Autorin eingehen, der mir den Einstieg in das Geschehen um einiges erleichtert hat. Leonie Lastella lässt den Leser mit ihrer locker leichten Art zu schreiben nur so durch die Seiten fliegen und sorgt nicht nur für unheimlich viele Gefühle und Tiefgang, sondern verzaubert zugleich mit einer guten Portion Humor und lebhaften Charakteren. Auch ungeschönte, authentische und herzzerreißende Momente lassen nicht lange auf sich warten, die mir während des Lesens einiges abverlangt haben. Doch genau das ist so toll an Leonie Lastellas Geschichte. Sie zeigt, dass das Leben kein rosaroter Ponyhof ist und im Laufe der Zeit auch steinige Wege und nahezu unüberwindbare Hürden auf uns warten. Diese knallharten Wahrheiten, die sie übermittelt sind faszinierend und wahnsinnig wichtig zugleich.

Everly war mir mit ihrer liebevollen und zurückhaltenden Art auf Anhieb sympathisch. Man lernt sie als Medizinstudentin kennen, die hart für ihren Traum arbeitet und schon früh schwere Schicksale durchleben musste. Trotz ihrer unschönen Vergangenheit, ist sie wirklich stark, klug und erkennbar stur, was sie nur noch herzensguter macht. Insbesondere, dass sie sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt, ist schlichtweg toll und bewundernswert, so habe ich Eve immer gerne durch ihren sehr turbulenten Alltag begleitet. Auch ihre verletzliche Seite, die sie zwischenzeitlich immer wieder gezeigt hat, ist wundervoll von Leonie Lastella ausgearbeitet worden, weshalb die Welle aus Gefühlen, die sich mit der Zeit angehäuft haben, mich schlussendlich mit voller Wucht überrollt hat. Einzig ein wenig schade finde ich Eves Naivität und die Tatsache, dass sie oft zu schnell nachgegeben und nicht für sich selbst eingestanden hat.

Mit Wes konnte ich anfangs nur mühsam warm werden, da man ihn im Prolog als ziemlich arroganten, reichen und herablassenden Typen kennenlernt. Auch die negativen Blicke und vorwurfsvollen Bilder, die Eve und die anderen Charaktere auf ihn geworfen haben, machen es dem Leser nicht leichter, sich mit ihm zu identifizieren. Mit der Zeit öffnet er sich aber zum Glück, zeigt entgegen der vielen Vorurteile seine liebevolle und loyale Seite und gibt wenn auch nur winzige Einblicke auf den Haufen an Ballast, den er mit sich trägt. Harte Schale, weicher Kern passt zu Weston wohl wie die Faust aufs Auge. Somit war auch er mir durchaus sympathisch, wobei es mir teilweise doch ziemlich schwer fiel, seine Handlungen nachzuvollziehen. Oftmals agiert er zu wütend, zu verletzt und trifft dabei einen deutlichen Schlag unterhalb der Gürtellinie, was mir weniger gut gefallen hat. Auch bei seiner Naivität und seiner Blindheit, in Bezug auf die Liebe zu Everly, konnte ich oftmals nur die Augen verdrehen.

Von den Nebencharakteren kann ich aber nur positiv berichten, da mir sowohl Jules, Chloe und Miles, als auch Eves Nana Olivia unheimlich sympathisch sind. Insbesondere Olivias Handlungsstrang hat mir wahnsinnig gut gefallen und war wenn nicht sogar mein Highlight der Geschichte, da er den ganzen Geschehnissen nochmal eine gewisse Emotionalität und Intensität verleiht. So ging mir ihr Schicksal tief unter die Haut und sorgte tatsächlich für die ein oder andere Träne, die ich während des Lesens verdrücken musste. Zudem liebe ich Olivias positive und lebhafte Art, die auch nach ihrem schlimmen Schicksalsschlag nicht verpufft ist. Macht euch hier also auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und haufenweise Emotionen gefasst, die euch im Laufe der Geschichte einholen werden !

Die Liebesgeschichte zwischen Everly und Wes ist ein ständiges Auf und Ab. Eigentlich sind die beiden zwei Gegensätze wie Tag und Nacht, die sich aber trotzdem ständig anzuziehen scheinen. Man glaubt zunächst, die beiden könnten sich nie lieben oder gar Gefühle füreinander spüren, doch bald wird man des besseren belehrt. Ich möchte nicht vorwegnehmen, was die enorme Anziehungskraft mit Wes und Eve im Laufe der Geschichte alles anstellt. Doch lasst euch gesagt haben, dass es intensiv, gefühlvoll und wahnsinnig traurig wird und das Schicksal in einigen Augenblicken seine Finger im Spiel hat. Die Liebesgeschichte in „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ geht nicht nur tief unter die Haut, sondern sorgt zugleich für eine Gefühlsexplosion, die so viel mehr preisgibt als erwartet.

Auch die allgemeine Handlung sowie die Thematik der Geschichte konnten mich auf Anhieb in ihren Bann ziehen. Vielschichtig ist ein Wort, dass die Bandbreite der Themen wohl am besten beschreibt, da Leonie Lastella sich nicht nur auf einen einzigen Handlungsstrang festlegt, sondern die Geschichte titelgetreu kunterbunt und explosiv gestaltet. Es erwartet euch wie schon erwähnt auch einiges an Tiefgrund und viele Emotionen, doch auch humorvolle Dialoge und freche Neckereien sind nicht lange zu suchen. So geht es um viel mehr als nur eine gängige Beziehung. Es geht um Freundschaft, den Mut zum Vertrauen und viele verschiedene Lebensweisheiten, die man definitiv mit auf den Weg nehmen sollte.

Insgesamt kann ich „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ trotz weniger Schwächen wirklich weiterempfehlen. Insbesondere wenn ihr eine Liebesgeschichte ohne unnötigem Drama, fehlplatziertem Kitsch oder massenhaft Klischees sucht, solltet ihr unbedingt nach Westons und Everlys Geschichte greifen.

Fazit:

Eine wundervolle Liebesgeschichte, die so viel mehr Tiefgrund beinhaltet als erwartet. Leonie Lastella zeigt hier wie wunderschön und kunterbunt die Liebe sein kann und welche Hürden es benötigt um sie sich überhaupt einzugestehen. Trotz ein paar Schwächen in der Charakterausarbeitung eine unbedingte Leseempfehlung !

4/5🌟

Autorin:

Leonie Lastella wurde in Lübeck geboren und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf nordwestlich von Hamburg. Seit 2017 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und wurde unter anderem von der DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautor*innen, für ihre Werke ausgezeichnet. Die Autorin steht für Veranstaltungen zur Verfügung.


Quellen:


Danke an Was liest du? für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und die tolle Leserunde.

Ich habe mich sehr darüber gefreut ! Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.


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