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Rezension - V is for Virgin - Kelly Oram

Titel: V is for Virgin

Autorin: Kelly Oram

Verlag: One Verlag

Erscheinungsdatum: 29.05.2020

Seitenanzahl: 336 Preis: 12.90€/Paperback


Inhalt/Klappentext:

Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen – weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ...


Eindruck:

Ich liebe den Auftakt der Cinder&Ella Dilogie, sodass ich mich umso mehr über langersehnten Nachschub der Autorin Kelly Moran gefreut habe. ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte, die zudem noch aufgrund des wundervollen Covers verstärkt wurden. Bunt, fröhlich und farbenfroh hat die Aufmachung von „V is for Virgin“ auf Anhieb mein Interesse geweckt und mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Nicht einmal der Titel, dem ich anfangs eher skeptisch gegenüberstand, konnte daran etwas ändern, so habe ich voller Vorfreude begonnen zu lesen.


Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig, locker und wirklich angenehm, sodass ich problemlos in das Geschehen einsteigen konnte. Kelly Oram hat schlichtweg Talent zu schreiben und ihre LeserInnen in den Bann der Geschichte zu ziehen, weshalb ich das Buch auch in diesem Fall wieder in einem Rutsch durchgelesen habe. Zudem liebe ich die humorvollen und amüsanten Einschübe, die das Geschriebene um einiges auflockern. Etwas vermisst habe ich aber leider die zahlreichen Emotionen, sowie die tiefen Gefühle, die ich mir eigentlich von Kelly Oram erhofft hatte. Während des Lesens habe ich nichts gespürt, weder eine Anziehungskraft zwischen den Protagonisten, noch Mitgefühl in Bezug auf das Geschehene. Darauf werde ich gleich aber auch noch näher eingehen.


Erzählt ist „V is for Virgin“ ausschließlich aus der Sicht unserer Protagonistin Val, was mir zunächst wirklich gut gefallen hat. Man konnte auf Anhieb einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen, sowie ihre Situation nachvollziehen und verstehen, in welcher Lage sie sich befindet. Ich kann schlussendlich zwar nicht sagen, dass ich all ihre Handlungen gutheiße, doch in ihre Lage hineinversetzen konnte ich mich teilweise wirklich gut. Gewünscht hätte ich mir tatsächlich noch ein paar Kapitel aus Kyles Sicht, denn aus seiner Person werde ich bis heute nicht schlau. Mal sehen, ob mir das in „A is for Abstinence“ gelingt.


Val als Protagonistin mochte ich erstmal sehr gerne. Ein sympathisches, junges Mädchen, das ihre eigene Meinung vertritt und sich von keinem Außenstehenden beeinflussen lässt. Ihre Konsequenz und ihre Standhaftigkeit sind wirklich bewundernswert, genau wie ihr Entschluss mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Mir hat unheimlich gut gefallen, dass sie sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Mädchen ihres Alters einsetzt, die noch Jungfrau sind, ohne jemandem ihre Meinung intensiv aufzudrängen. Leider konnte ich zu Valerie im Laufe der Geschichte keine richtige Beziehung aufbauen. Klar, ich habe sie auf ihrem Weg begleitet, sie näher kennengelernt, doch insgesamt ist mir ihre Person einfach zu blass und nicht greifbar genug. Ihre Toleranz geht im Laufe der Zeit auch verloren, so hatte ich bald das Gefühl, dass Val ihre Meinung doch irgendwo als “Muss“ verbreitet. Ihre Vorbildfunktion geht in meiner Sicht unter, sodass die Jungfräulichkeit irgendwann das Einzige ist, was sie persönlich ausmacht. Ich für meinen Teil finde ihre Entwicklung sehr schade, denn Potential hat ihr Charakter definitiv !


Kyle war mir über den gesamten Handlungsverlauf der größte Dorn im Auge. Noch nie habe ich einen Protagonisten erlebt, der mir so unsympathisch war wie er. Arrogant, oberflächlich, aufdringlich - diese Worte beschreiben ihn wohl am besten. Sein Verhalten war schlichtweg absolut kindisch und unreif. Bei jedem Gespräch, in das er involviert ist, war Augenrollen für mich schon vorprogrammiert, denn in seinem Verhalten sehe ich einfach keinen Sinn. Sein Auftreten und seine für mich unverständlichen Handlungen enden wirklich jedes Mal mit dem gleichen Ziel: Valerie gegen ihren Willen ins Bett zu bekommen, obwohl sie diese Frage immer und deutlich mit „Nein !“ beantwortet. In Kyles Person sehe ich also weder eine Funktion für die fortlaufende Geschichte, noch eine Charakterentwicklung seinerseits. Wie auch, wenn alle seine Annäherungsversuche auf das gleiche hinauslaufen ? Für mich hat sein respektloses Handeln teilweise wirklich die Grenze überschritten und ich wage einfach mal zu hoffen, dass sich sein Charakter in „A is for Abstinence“ um 180 Grad wandelt. Durch Kyles kindisches Verhalten, bleibt die Liebesgeschichte in „V is for Virgin“ auch irgendwo auf der Strecke. Zwar spürt man irgendwo eine Anziehungskraft zwischen Valerie und Kyle, wobei für mich einfach unverständlich ist, warum sich Val überhaupt auf ihn einlässt, doch Gefühle kamen bei mir leider nicht an. Tiefgrund und Emotionen sind hier verzweifelt zu suchen und das Einzige, das ich über Kyle in Erfahrung bringen konnte ist, dass er Valerie umbedingt rumkriegen möchte.


Auch die Nebencharaktere lassen leider zu wünschen übrig, denn sowohl Cara, als auch der Rest der Clique, konnten nichts in mir bewegen. Sie sind schlichtweg nicht greifbar, zu blass und ich sehe in ihnen keine Funktion. Die Freundschaft, die zwischen ihnen steht, ist unglaubwürdig, überzogen und einfach nicht echt. Selbst Valeries beste Freundin Clara, die mir anfangs noch ziemlich sympathisch war, entwickelt sich in eine negative Richtung, was mich wirklich enttäuscht hat. Bis zum Ende des Buches ist sie in meinen Augen nur noch egoistisch und keine echte Freundin für Val.


Die Thematik der Geschichte konnte mein Interesse auf Anhieb wecken - frisch, einzigartig und einfach etwas Neues. Die Umsetzung lässt in diesem Fall aber leider etwas zu wünschen übrig. Zunächst finde ich es aber toll, dass so ein wichtiges Thema überhaupt in einem Jugendroman behandelt wird und es sich zudem noch durch die ganze Geschichte zieht. Auch das Handeln in Bezug auf Valeries Jungfräulichkeit hat mir unheimlich gut gefallen, da man wirklich erst Sex haben sollte, wenn man dazu bereit ist. Dieser gesellschaftliche Zwang seine Jungfräulichkeit in einem bestimmten Alter zu verlieren ist einfach nicht richtig, so fand ich es toll, dass der Sex in Vals Leben noch keinen großen Stellenwert hat. Ob man jetzt bis zur Hochzeit warten muss, das sollte jeder für sich entscheiden, doch es ist wichtig zu lernen, dass zu einer Beziehung mehr gehört als nur Geschlechtsverkehr. Die Message des Buches hat mir also prinzipiell erstmal gut gefallen, doch leider entwickelt sich die Sache bald in ein großes Drama, das irgendwann nur noch nervig war. Es hätte nicht sein müssen, dass man alles so weit in die Öffentlichkeit zieht, vor allem da es unrealistisch ist, dass eine Minderjährige so viel Aufmerksamkeit bekommt. Mit der Zeit herrschte nicht nur in der Geschichte, sondern auch in meinem Kopf pures Chaos und viel Verwirrung. Die ganze Aufmerksamkeit und das im Rampenlicht stehen wirkten weit überzogen und für mich leider nicht mehr real.


Im Endeffekt plätscherte die Geschichte bald nur noch so an mir vorbei und ich habe in vielen Situationen keinen Zusammenhang ausmachen können. Sehr schade finde ich, dass sich alles in ein übergroßes Drama entwickeln musste, das für nichts mehr als Verwirrung und Gedankenchaos sorgt. Insgesamt hat mich “V is for Virgin“ leider enttäuscht, vor allem nachdem ich durch „Cinder&Ella“ große Erwartungen an die Geschichte hatte. Tiefgrund, Gefühle und insbesondere authentische Charaktere sucht man hier vergeblich, einzig der Schreibstil konnte mich mitreißen und überzeugen !


Fazit:

Eine für mich enttäuschende Geschichte, die viel Potential verschenkt hat. Neben dem grandiosen Schreibstil konnten mich die blassen Charaktere, sowie die überzogene und verwirrende Handlung leider nicht überzeugen und eine wirkliche Liebesgeschichte ist für mich ebenso nicht erkennbar.

2.5/5🌟


Autorin:

Kelly Oram schrieb mit 15 Jahren ihre erste Kurzgeschichte – Fan Fiction über ihre Lieblingsband, die Backstreet Boys, womit ihre Familie sie heute noch aufzieht. Sie ist süchtig nach Büchern, redet gern und viel und liebt Zuckerguss. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einer Katze am Rande von Phoenix, Arizona.


Quellen:

Danke an den One Verlag und die Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ich habe mich sehr darüber gefreut ! Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.

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