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Rezension - Northern Love 1 - Julie Birkland

Titel: Northern Love - Hoch wie der Himmel

Autorin: Julie Birkland

Verlag: Knaur Verlag

Erscheinungsdatum: 01.09.2020

Seitenanzahl: 368 Preis: 10.99€/Taschenbuch


Inhalt/Klappentext:

Als Ärztin nach Norwegen ans Meer – dieser Traum ist alles, was Annik nach dem Unfalltod ihres Mannes von ihrer großen Liebe geblieben ist. In dem beschaulichen Städtchen Lillehamn wagt sie mit ihrem kleinen Sohn Theo einen Neuanfang.

Zwischen tiefen Wäldern, der rauen See und einem endlos wirkenden Himmel wird Anniks Schmerz mit jedem Tag ein wenig erträglicher.

Wäre da nur nicht Krister Solberg, ihr wortkarger Boss. Annik ist sich sicher, dass der attraktive Chirurg sie nicht leiden kann. Doch unberührt lässt er sie nicht.

Krister allerdings hat seine ganz eigenen Gründe, der neuen Ärztin in seiner Praxis zunächst aus dem Weg zu gehen. Nur langsam finden die beiden zueinander. Aber was ist mit Kristers gefährlichem Geheimnis? Und kann Annik ihr Herz noch einmal einem Mann öffnen?


Eindruck:

Ich liebe Wohlfühlbücher und vor allem in den ersten Zügen der gemütlichen, regnerischen und kälteren Jahreszeit, sind sie ein absolutes Muss auf meiner Leseliste. Aus diesem Grund bin ich auch auf „Northern Love“ aufmerksam geworden, einem wundervollen Liebesroman, der im atemberaubend schönen Norwegen spielt. Dieses grandiose Setting und die damit einhergehende, wohlige Atmosphäre, werden schon mit dem Cover deutlich, das im gleichen Zuge auch den einzigartigen Charme der Kleinstadt versprüht. Ihr merkt schon, die Geschichte kann einfach nur wundervoll werden und ich kann euch auch schonmal vorwegnehmen: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht !

Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg in die Geschichte ziemlich schwergefallen. Woran es liegt ? Ich kann euch nur sagen, dass ich anfangs große Probleme mit dem Schreibstil oder besser gesagt mit der Erzählperspektive hatte. „Northern Love“ ist leider nicht aus der Ich-Perspektive, sondern in der 3. Person erzählt, was ich immer sehr ungern lese. Auch in diesem Fall konnte ich einsteigend nur wenige Dialoge zuordnen, wusste nur selten wer gerade spricht und konnte deshalb nur schwer in die Geschichte abtauchen. So plätscherte die Handlung so dahin, ich konnte nur mühsam einen Bezug zu den Charakteren aufbauen und das, obwohl Julie Birkland doch so wundervolle Landschaftsbeschreibungen einbaut, die mich eigentlich schon auf Anhieb hätten verzaubern sollen.

Mit der Zeit fiel es mir aber deutlich leichter in das Geschehen einzutauchen, ich habe endlich eine Beziehung zu den facettenreichen Charakteren aufgebaut und konnte mich langersehnt von dem bildhaften, malerischen und schlichtweg großartigen Schreibstil der Autorin mitreißen lassen. Julie Birkland hat das Talent, das Städtchen Lillehamn auf eine ganz wundervolle Art zu beschreiben. Sie arbeitet mit wahnsinnig viel Liebe im Detail und sorgt damit für einen absoluten Wohlfühlort, in den ich gerne noch einmal zurückkehre. Neben einem idyllischen Setting, erwartet den Leser auch ein toller Humor, der für viel Lesespaß und das ein oder andere Grinsen auf meinem Gesicht sorgte. Rechnen muss man aber auch mit traurigen und emotionalen Momenten, die mit Anniks schwerer Vergangenheit einhergehen.

Annik hat ihren geliebten Ehemann und den Vater ihres Sohnes Theo bei einem schweren Unfall verloren. Mit den Lasten dieses unerwarteten Abschiedes zieht sie nun, zusammen mit Theo, in das beschauliche Städtchen Lillehamn, wo sie als Ärztin für eine Familienpraxis arbeitet. Dort lernt sie nicht nur das Land, die Bewohner und das Kleinstädtchen selbst, sondern auch ihren attraktiven Chef Krister kennen, dessen Hass auf sie aber unergründlich zu sein scheint...

Mit Annik schafft Julie Birkland eine sympathische Protagonistin und gleichzeitig liebevolle Mutter, die man nur ins Herz schließen kann. Sie ist authentisch, echt und hat vor allem ihre Ecken, Kanten und Schwächen, die sie auch selbst erkennt und ständig daran arbeitet. Auch die Trauer um ihren Mann ist realistisch dargestellt, wodurch man als Leser einen angenehmen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir stellenweise schwer gefallen ist, ihre Handlungen nachzuvollziehen, da es viele Momente gibt, in denen ihr Sturkopf und ihre Naivität Überhand gewinnen.

Krister ist tatsächlich mein allerliebster Charakter der ganzen Geschichte und das nicht nur weil er mein Interesse mit seiner anfangs geheimnisvollen und etwas mysteriösen Art weckt. Besonders spannend ist in meinen Augen nämlich auch sein Stottern, das er neben seinem Päckchen mit sich trägt und das ihm oft Schwierigkeiten bereitet, sich mit anderen Menschen zu unterhalten. Diese Eigenschaft macht ihn für mich aber einzigartig, außergewöhnlich und zu einem greifbaren Charakter. Toll ist meiner Meinung nach auch seine Entwicklung, die er mit der Zeit durchlebt. So konnte ich ihn im Verlauf der Geschichte nicht nur viel besser nachvollziehen, da er dem Leser Einblicke hinter seine Fassade gibt. Er wächst auch über sich selbst hinaus und dieser Prozess ist ganz wundervoll mitzuverfolgen. Was ich auch unbedingt noch erwähnen muss, ist die Art und Weise wie er mit Anniks Sohn umgeht. Liebenswürdig und wahnsinnig einfühlsam, baut er eine spürbar intensive Verbindung zu Theo auf, die mein Herz noch immer höher schlagen lässt.

Auch die Nebencharaktere wie Alva und Espen, Kristers Geschwister, sowie die Mitarbeiter der Praxis, sorgen für ein großartiges Leseerlebnis und eine angenehme Atmosphäre. Genau wie die restlichen Bewohner Lillehams, sind sie Auslöser des familiären Feelings, das mit „Northern Love“ einhergeht. Zudem nehmen sie Annik und Theo herzlich und liebevoll in besagtem Kleinstädtchen auf und helfen ihnen in den unterschiedlichsten Situationen. Beispielsweise die Betreuung von Theo, der seit dem Tod seines Vaters nicht mehr spricht, wird oft von einem Bewohner übernommen, zu denen selbst ich schon eine freundschaftliche Beziehung aufbauen konnte.

Sowohl die Liebesgeschichte, als auch die allgemeine Handlung in dem Auftakt der neuen Wohlfühlreihe, konnten mich wirklich überzeugen. Besonders gut gefallen hat mir hier das Thema Sprachbarriere, das auf vielen unterschiedlichen Ebenen angesprochen wurde. Seien es Krister mit seiner „Sprachstörung“, Annik mit ihrem anfangs eher mauen Norwegisch oder Theo mit seiner Stummheit. All diese Handlungsstränge wurden gelungen miteinander verknüpft und sind toll mit in das Geschehen eingeflochten. Zudem konnte mich auch das im Klappentext angedeutete Geheimnis von Krister wirklich überraschen, da es etwas Neues, unheimlich kreatives und spannendes zugleich ist. Auch die Liebesgeschichte konnte mich ,wie schon erwähnt, von sich überzeugen, da das Knistern und die enorme Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten schon von Anfang an zu spüren waren. Insgesamt kommt „Northern Love“ also ohne unnötiges Drama, gängige Klischees oder übertriebenen Kitsch aus. Im Gegenteil, denn den Leser erwartet eine stimmungsvolle, romantische Geschichte, mit ordentlich Tiefgang und einer guten Portion Humor. Mich konnte besonders der große Wohlfühlfaktor abholen, weshalb ich mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung freue !

Fazit:

Eine unterhaltsame Geschichte, mit enormem Wohlfühlfaktor, die sich perfekt für die kalte und gemütliche Jahreszeit eignet. Nach einem etwas holprigen Einstieg, konnten mich sowohl die Charaktere, als auch die Handlung von sich überzeugen und bis auf wenige, kleine Schwächen, kann ich meine Leseempfehlung definitiv aussprechen !

4/5🌟

Autorin:

Julie Birkland hat aus Versehen nicht Theaterwissenschaften, sondern Architektur studiert, bevor sie zu schreiben anfing. Sie war schon Vieles – Zimmermann, Architektin, Journalistin – und ist nun endlich angekommen, wo sie immer hinwollte: bei spannenden und romantischen Geschichten über Menschen, die Schwierigkeiten überwinden. Mit vier Kolleginnen gründete Julie das Autorenlabel Ink Rebels. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt, lässt sie sich in der Natur den Wind um die Nase wehen, sei es in Kanada, Norwegen oder an der Ostsee. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg am Deich.

Danke an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ich habe mich sehr darüber gefreut ! Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.

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