Titel: Märchenfluch - Das letzte Dornröschen
Autorin: Claudia Siegmann
Verlag: Ravensburger Verlag
Erscheinungsdatum: 18.09.2019
Seitenanzahl: 416
Preis: 16.99€/Hardcover
Inhalt/Klappentext:
Flo fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass sie die Nachfahrin von Dornröschen ist. Zusammen mit anderen Märchenfiguren – wie dem zickigen Schneewittchen Neva – soll sie die Menschheit vor gefährlicher Magie beschützen. Keine leichte Aufgabe, denn zum einen spielen Flos Gefühle verrückt, wann immer sie in der Nähe eines gewissen Märchenprinzen ist. Und zum anderen erwacht in ihr selbst eine dunkle Magie …
Eindruck:
Das Cover ist an das märchenhafte und verspielte des Buches angehaucht und spiegelt somit wunderbar den Inhalt wieder ohne zu viel vorwegzunehmen. Die Rosenranken und der goldene Schriftzug gefallen mir persönlich ziemlich gut, jedoch treffen Gesichter auf dem Cover für gewöhnlich nicht meinen Geschmack. Das ist aber nur Ansichtssache und dafür hat mir der Inhalt des Buches schließlich umso besser gefallen.
Der Schreibstil von Claudia Siegmann konnte mich erstmal total überzeugen. Sie schreibt flüssig, locker und super verständlich, was einem das Lesen ziemlich erleichtert. Ich hatte die ganze Geschichte über einen sehr angenehmen Lesefluss und und konnte überraschenderweise gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Autorin schreibt einerseits unglaublich spannend und andererseits super humorvoll, was mir sehr gut gefallen hat und zudem total erfrischend war.
Die gesamte Geschichte ist aus der Sicht von Flora, der Protagonistin, in der Ich-Perspektive geschrieben. Das mag ich persönlich am liebsten, da man sich sehr gut in den Protagonisten hineinversetzen kann und einen wunderbaren Einblick in die Gefühls-und Gedankenwelten bekommt. Außerdem gibt es zwischen einigen Kapiteln immer mal wieder ein paar Seiten, die uns in die Welt von anfangs noch unbekannten Charakteren blicken lassen und somit unheimlich viel Spannung aufbauen. Zugegeben war ich zu Beginn des Buches selber verwirrt, was man mir damit sagen möchte, aber im weiteren Verlauf der Geschichte wurde mir langsam einiges darüber klar.
Die Protagonistin Flora erschien mir zuerst ziemlich naiv und einfältig, jedoch wurde sie mir von Seite zu Seite immer sympathischer. Sie ist teilweise ziemlich ungläubig und braucht ihre Zeit, um Dinge zu begreifen, jedoch macht sie das auch deutlich realistischer, denn ich selbst würde auch nicht auf Anhieb glauben, dass ich von einer Märchenfigur abstamme. Flora macht im Laufe der Geschichte eine grandiose, glaubwürdige Entwicklung durch und wird am Ende zu einem sehr selbstbewussten Mädchen.
Neva, eine Nachfahrin von Schneewittchen, erschien mir anfangs unheimlich kühl und distanziert. Mit ihrer zickigen Art konnte ich erstmal nichts anfangen und ich empfand sie als unheimlich unsympathisch. Im Verlaufe der Geschichte lässt sie den Leser aber auch hinter ihre Fassade blicken, was einem ermöglicht sie besser kennenzulernen. Sie zeigt sich als eine liebenswürdige und verständnisvolle Freundin, die sich nach und nach zu meiner liebsten Figur entwickelt hat.
Auch die anderen Charaktere wie Val, Hektor und Mavie sind mir alle, bis auf Timus, sehr ans Herz gewachsen und ich würde mich freuen, in den nächsten beiden Teilen noch mehr von ihnen zu erfahren. Ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften lockern die Geschichte sehr schön auf und sind total erfrischend. Auch Scitus hat dem Buch das gewisse Etwas verliehen und ich würde ihn nicht missen wollen.
Vorweg sollte ich vielleicht noch einmal sagen, dass ich zuvor noch nie ein Buch von Claudia Siegmann gelesen habe und meine Erwartungen dementsprechend auch nicht sehr hoch waren. Erstmal bin ich überraschend gut in das Buch hineingekommen und ich wurde sofort von den Geschehnissen mitgerissen. Man lernt zusammen mit der Protagonistin Flora die gesamte Märchenwelt kennen und wird nicht sofort komplett ahnungslos in die Geschichte geworfen. Schon am Anfang kamen einige Fragen und Rätsel auf, die das Buch sehr spannend gemacht haben und teilweise auch im Laufe der Geschichte aufgelöst wurden. Leider waren einige Situationen für mich ziemlich Vorhersehbar, was ich total schade finde, da das Buch dadurch Wiederrum einiges an Spannung verloren hat. Trotz dem aufregenden und geheimnisvollen Teil der Geschichte, hat es an Humor eindeutig nicht gefehlt und musste während des Lesens wirklich einige Male schmunzeln. Zudem entwickelt sich nebenbei noch eine süße Liebesgeschichte, die aber nicht den Kernpunkt des Buches bildet, was mir zwischendurch sehr gut gefallen hat.
Das Ende wurde abschließend noch mal super spannend und es wurden wieder einige Fragen in den Raum geworfen. Der Cliffhanger ist meiner Meinung nach aber nicht zu groß und trotzdem bin ich sehr gespannt auf den Weitergang der Geschichte. Ich würde am liebsten jetzt schon weiterlesen und freue mich auf Band 2 !
Fazit:
Eine spannende, humorvolle, aber teilweise leider auch vorhersehbare Märchengeschichte, die mich trotzdem sehr überrascht hat. Die Charaktere sind super erfrischend, sympathisch und humorvoll, weshalb ich mich sehr auf die Fortsetzung des Buches freue.
4/5🌟
Autorin:
Claudia Siegmann wurde 1973 in Kassel geboren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre erste große Liebe die Märchen der Brüder Grimm wurden. Bereits während ihrer Schulzeit entstanden unzählige Geschichten, mit denen sie Blöcke, Hefte und sogar eine Rolle Raufasertapete füllte. Nach dem Gymnasium verschlug es sie in die Hotellerie. Der Wunsch zu schreiben geriet beinahe in Vergessenheit, bis sich die Gelegenheit ergab, für ein großes Viersterne Schlosshotel Pressetexte, Hausbroschüren und Prospekte zu erstellen. Das Schreibfieber war wieder erwacht und seither entstehen phantastische Abenteuergeschichten, für die sie bereits mehrere Auszeichnungen und ein Stipendium erhielt.
Quellen:
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