Titel: Cinder&Ella - Happy End - und dann ?
Autorin: Kelly Oram
Verlag: One Verlag
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
Seitenanzahl: 528
Preis: 12.95€/Paperback
Inhalt/Klappentext:
Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden! Die beiden schweben auf Wolke sieben und sind verliebter denn je. Aber schneller als ihnen lieb ist, holt sie die Realität wieder ein. Zwischen Alltagsstress und Familienproblemen ist Brian schließlich immer noch der angesagteste Schauspieler Hollywoods - und das merkt auch Ella, die plötzlich mehr denn je im Rampenlicht steht. Doch ist ihre Liebe wirklich stark genug, dem Druck des Showbusiness standzuhalten?
Die folgende Rezension ist spoilerfrei !
Eindruck:
Wie immer starte ich zuerst einmal mit dem Cover des Buches. Dieses ist meiner Meinung nach sehr ansprechend gestaltet und harmoniert wunderbar mit dem türkisfarbenen Cover des ersten Teils. Die pinken Blumen auf dem weißen Hintergrund stechen sehr schön hervor und vermitteln etwas märchenhaftes und verspieltes.
Der Schreibstil von Kelly Oram ist nach wie vor wunderbar flüssig und locker, sodass sich das Buch leicht lesen lässt und die Seiten nur so dahinfliegen. Die Gespräche zwischen Brian und Ella sind wie gewohnt unglaublich humorvoll, weshalb ich wirklich einige Male schmunzeln musste. Allerdings habe ich diesmal leider auch einen Kritikpunkt, der mich während des Lesens ziemlich wütend gemacht hat. Die Wortwahl der Autorin war teilweise ziemlich barsch und mir sind so einige Schimpfwörter aufgefallen, die in ein solches Buch einfach nicht hineingehören. "Cinder&Ella" ist eine Young Adult Geschichte, dessen Zielgruppe auch jüngere Leser sind. Deshalb finde ich die Wortwahl und die Themen, die in dem Buch angesprochen werden, ziemlich unverständlich und leider geht dadurch auch das märchenhafte des Buches verloren.
Die komplette Geschichte ist aus den jeweiligen Sichten der beiden Protagonisten Ella und Brian geschrieben, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Zwar ist der Großteil der Kapitel aus Ellas Sichtweise, jedoch bekommt man auch eine Möglichkeit in Brians Gedanken-und Gefühlswelt zu blicken, was ich immer total schön finde.
Ella ist wie auch schon in Teil 1 eine sehr sympathische Protagonistin, die noch immer mit ihrer schweren Vergangenheit zu kämpfen hat. Sie verhält sich aufgrund ihres Aussehens und ihrer Narben zurückhaltend und schüchtern, sodass es ihr anfangs schwer fällt aus sich heraus zu kommen. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist für mich gut nachvollziehbar und Ella gewinnt bis zum Ende der Geschichte einiges an Selbstbewusstsein und lernt ihren Körper zu akzeptieren. Allerdings fiel es mir an einigen Stellen ziemlich schwer, ihr Verhalten zu verstehen, denn sie benimmt sich teilweise einfach nur kindisch und ihre Selbstzweifel sind auf Grund der vielen intimen Szenen und Gespräche nicht mehr authentisch.
Auch Brian, der mir nach Teil 1 noch sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist, war in der Fortsetzung einfach nicht mehr der Alte. Ich war wirklich genervt von seinen Aussagen und hatte das Gefühl, dass er Ella ziemlich unter Druck setzt. Ich meine die Beiden sind seit gerade mal einer Woche offiziell ein Paar und schon möchte er mit ihr zusammenziehen? Das ist mir doch etwas zu schnell erschienen. Außerdem konnte ich Brians Beschützerinstinkt teilweise nicht nachvollziehen. Anfangs erschien es mir wirklich süß, wie er sich um seine verletzliche Freundin kümmert und sie vor allen äußeren Einflüssen beschützen möchte, jedoch finde ich, dass er im weiteren Verlauf der Geschichte überreagiert und Ella wie ein Kleinkind behandelt.
Trotzdem muss ich dazu sagen, dass es auch einige schöne Momente gab, die mich an den ersten Teil erinnert haben und in denen die Beiden eine sehr gute Beziehung führen.
Ein paar Worte muss ich leider auch noch zu Ellas Vater loswerden. Sein Verhalten und seine Art haben mich teilweise mehr als schockiert und wie schon oben erwähnt, waren die Gespräche beziehungsweise Diskussionen zwischen Brian und ihm für mich ziemlich unangemessen. Vor allem gegenüber Ella verhält er sich unheimlich respektlos und eigensinnig.
Eigentlich war der erste Teil der Reihe für mich schon so gut wie abgeschlossen. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, dass ein weiterer Teil erscheint, da die Geschichte zwischen Cinder&Ella für mich ein absolutes Jahreshighlight und eine Herzensgeschichte ist.
Schon direkt zu Beginn des Buches bekommt man eine relativ intime Szene zu lesen, die man so von den beiden Protagonisten nicht erwartet hätte. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte wird man mit einigen befremdlichen Themen wie Jungfräulichkeit, Sex etc. konfrontiert, die das eigentlich märchenhafte der Geschichte kaputtmachen.
Außerdem war das Buch sehr langatmig und oberflächlich, da sich viele Szenen einfach immer wieder wiederholen. Zusätzlich hätte ich mir noch einiges mehr an Spannung und vielleicht sogar einen Plot-Twist gewünscht, der die Geschichte nicht unnötig in die Länge zieht. Zudem haben mir die Tiefe und die Emotionen gefehlt, die man im ersten Teil zu spüren bekommen hat.
Das Ende der Geschichte empfand ich als sehr passend zu Cinder&Ella und beinhaltet ziemlich viel Kitsch und Klischee, das mir aber gut gefallen hat. Zurückblickend hätte ich mir die Fortsetzung aufgrund des ersten, für mich schon in sich abgeschlossenen Teils, auch sparen können. Ich hatte einige Kritikpunkte und die Geschichte hat leider nicht meinen Erwartungen entsprochen. Trotzdem war es ganz süß, mal wieder etwas von Cinder&Ella zu lesen.
Fazit:
Leider eine sehr enttäuschende, unnötige Fortsetzung , die meinen Erwartungen nicht entsprochen hat. Die Geschichte war mir teilweise zu langweilig und das märchenhafte, das man im ersten Teil zu spüren bekommen hat, ging deutlich verloren. Trotzdem war es ganz schön mal wieder etwas von Cinder&Ella zu lesen.
2.5/5 🌟
Autorin:
Kelly Oram schrieb mit 15 Jahren ihre erste Kurzgeschichte - Fan Fiction über ihre Lieblingsband, die Backstreet Boys, womit ihre Familie sie heute noch aufzieht. Sie ist süchtig nach Büchern, redet gern und viel und liebt Zuckerguss. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einer Katze am Rande von Phoenix, Arizona.
Quellen:
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