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Rezension - Bad at love - Morgane Moncomble

Titel: Bad at love

Autorin: Morgane Moncomble

Verlag: Lyx Verlag

Erscheinungsdatum: 30.09.2020

Seitenanzahl: 461 Preis: 12.90€/Paperback


Inhalt/Klappentext:

Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Augenblicklich holen sie dort die schrecklichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit ein. Doch nicht nur das: Azalée lernt auch ihren neuen Nachbarn Eden kennen. Er ist sexy und geheimnisvoll, und auch wenn sie sich geschworen hat, niemals Gefühle für einen Mann zu entwickeln, berührt er sie auf eine Weise, die ihre Welt mit jedem Tag ein bisschen mehr ins Wanken bringt …


Eindruck:

Nachdem mich die bisher auf Deutsch übersetzten Bücher von Morgane Moncomble schon positiv überraschen und wirklich begeistern konnten, musste ich unbedingt auch „Bad at Love“ lesen. Obwohl ich mich nicht lange bei der Gestaltung des Buches aufhalten möchte und euch am besten sofort berichten möchte, warum mir Edens und Azalées Geschichte so sehr am Herzen liegt, muss ich euch unbedingt noch von dem wunderschönen Cover vorschwärmen. Es gibt zwar nicht viel über den Inhalt des Buches preis, doch es macht sich unheimlich schön im Bücherregal und sorgt mit dem grau-lila Farbverlauf und den goldenen Sprenkeln für einen absoluten Hingucker. Nun möchte ich aber nicht mehr länger um den heißen Brei herumreden und werde versuchen mein emotionales Leseerlebnis, wenn auch nur ansatzweise, in Worte zu fassen...

Ich bin ganz ehrlich mit euch, der Einstieg in die Geschichte ist mir wahnsinnig schwer gefallen. Woran es liegt? Ich kann es euch nicht sagen, doch in meinen Augen verlief die Handlung zunächst ziemlich schleppend und auch mit dem Schreibstil, der mir sonst so gut gefallen hat, konnte ich nicht warm werden. Hinzu kommt, dass die Geschehnisse nur so an mir vorbeiplätscherten und ich während des Lesens weder positive, noch negative Gefühle verspürt habe. Alles verlief emotionslos, zumal ich keinerlei Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte, die mir somit wie Fremde und nicht wie beste Freunde vorkamen. Ihr merkt schon, es war kein einfacher Start in die Geschichte, doch was nach den ersten Seiten passiert, gefällt mir dafür umso besser !

Nach einer ganzen Weile kam er endlich. Der Moment, in dem ich mich komplett fallenlassen und in Azalées und Edens Welt verlieren konnte. Plötzlich konnte mich Morgane Moncomble tatsächlich mit ihrem unheimlich tollen Schreibstil packen und mir zeigen, wie grausam Menschen auf dieser Welt wirklich sein können. Mir fällt es schwer in Worte zu fassen, was die Autorin mit „Bad at love“ in mir bewegt hat. Ich kann euch nur sagen, dass sie es auf wahnsinnig ergreifende, emotionale, aber auch schonungslose Weise tut. Ihre Worte gehen tief unter die Haut und Morgane Moncomble hat mir in vielen Momenten so sehr aus der Seele gesprochen, wie es lange kein anderer mehr geschafft hat. Alles was sie schreibt, was sie versucht an uns Leser zu übermitteln, ist unfassbar wichtig, weshalb jeder dieses Buch gelesen haben sollte. Falls ihr euch jetzt um humorvolle und erfrischende Momente sorgt, diese sind neben tiefgründigen und intensiven Augenblicken zur Genüge vorhanden und lockern die restlichen Geschehnisse problemlos auf.

Das Kennenlernen mit den Protagonisten war ein schleichender, langsam voranschreitender Prozess, was die ganze Geschichte aber noch realistischer macht. Wie schon erwähnt hat es etwas gebraucht, mit Azalée und Eden warm zu werden, doch das hat dazu geführt, dass ich mich im Endeffekt nur noch besser mit den beiden identifizieren konnte. So lernt man die weibliche Protagonistin zu Beginn als eine schlagfertige junge Frau, mit bissigem Humor kennen, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Sie wirkt selbstbewusst, entschlossen und im Leben angekommen, doch das alles ist nur Schein, denn hinter ihrer vermeintlich glücklichen Fassade, stecken schwarze Dämonen, die die schlimmen Erinnerungen an ihre Vergangenheit täglich wieder hervorrufen. Was genau Azalée durchleben musste, das müsst ihr selbst herausfinden, aber lasst euch gesagt sein, dass es herzzereißend mitzuverfolgen ist, wie sie nie das Gefühl wahrer Liebe und Akzeptanz zu spüren bekommen hat. „Bad at love“ kratzt nicht nur an der Oberfläche. Die Geschichte geht tief, lässt den Leser lachen, weinen und mitfühlen, da Azalées Erlebnisse ehrlich, authentisch und echt sind. Morgane Moncomble zeigt mit diesem Charakter, dass es immer einen Schein gibt, der trügen kann.

Auch Eden ist ein ganz wundervoller Protagonist, den ich nach meinen anfänglichen Problemen tief ins Herz geschlossen habe. Er ist nicht der typische Bad Boy, sondern ein wahnsinnig gutmütiger, liebevoller und herzensguter Mensch, der, wie auch seine bessere Hälfte, greifbar und authentisch wirkt. Seine Lebenssituation, seine Vergangenheit und das Päckchen, dass er mit sich trägt, sind wirklichkeitsnah und spiegeln die Probleme vieler Menschen im echten Leben wieder. Auch bei ihm möchte ich nichts vorwegnehmen, doch abschließend einfach nur sagen, dass er ein zauberhafter Charakter ist, den ich nicht mehr loslassen werde. Grund dafür sind zum einen seine Gefühle, die wundervoll auf den Leser übertragen werden und seine innere Zerrissenheit, die nachvollziehbar und authentisch dargestellt wird. Zudem liebe ich seinen Umgang mit Menschen, die Tatsache, das er ihnen Mut schenkt und seinen Liebsten immer zur Seite steht.

Wie von den Protagonisten, kann ich auch von den Nebencharakteren schwärmen, obwohl ich anfangs keinen Bezug zu ihnen finden konnte. Im Laufe der Geschichte entpuppen sie sich aber als wunderbare Menschen, die zu einer echten Familie zusammengewachsen sind und realistische Höhen und tiefen miteinander erleben. Ob Alyssa, Josh, Alec, Noah oder Andrew, sie alle haben ihre Ecken und Kanten sowie ihre eigene kleine Geschichte, die mich sehr faszinieren konnte. Es gibt noch eine weitere Person, die man erst mitten im Geschehen kennenlernt und damit auch sofort ins Herz schließt. Diese Person, die so wahnsinnig viel Wärme und Geborgenheit mit sich bringt, löst ganz besondere Gefühle in mir aus, aber lest selbst !

Zur Liebesgeschichte der beiden Protagonisten möchte ich auch noch ein paar Worte loswerden, denn die Liebe, die zwischen Azalée und Eden steht, ist einfach bedingungslos. Schon nach wenigen Seiten spürt man ein heftiges Knistern und eine gewaltige Anziehungskraft zwischen ihnen, die sich mit der Zeit auf das Vielfache verstärkt. Besonders toll finde ich, die grandiose Entwicklung, die sie hierbei durchlebt haben, denn man erkennt deutlich, wie sehr sie schlussendlich an sich selbst gewachsen sind. Auch die Tatsache, dass beide für ihr Gegenüber durchs Feuer gehen würde, berührt mich zutiefst und löst eine wahre Gefühlsachterbahn in mir aus.

In „Bad at love“ geht es um keine normale Liebesgeschichte, sondern so um viel mehr. Morgane Moncomble spricht hier unheimlich wichtige, von der Gesellschaft tabuisierte und in den Hintergrund geschobene Themen, die eindeutig mehr Aufmerksamkeit in unserer Welt und auch in Büchern brauchen. Von Feminismus, über sexuelle Gewalt, bis hin zu Mobbing und Depressionen ist alles dabei und das nicht nur sporadisch oder oberflächlich, sondern wirklich tiefgehend. Noch grandioser als die Thematik an sich, finde ich deshalb die Umsetzung des Ganzen, die mich sehr begeistern konnte. Schwere Kost sind die Themen allemal, doch wie locker leicht die Autorin dem Leser verschiedenste Messages übermittelt, ist wirklich faszinierend. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir hier der Podcast, den Azalée führt und der an jedem Kapitelanfang von ihr, für unheimlich aufbauende und stärkende Worte sorgt. Auch Musikliebhaber kommen definitiv auf ihre Kosten, da Morgane Moncomble die Musik und die Leidenschaft dazu, auf emotionale Art und Weise in die Geschichte integriert.

Das Ende gleicht einer Welle aus Emotionen und Gefühlen, die sich mit der Zeit anhäufen und von denen man schließlich schonungslos überrollt wird. Die abschließenden Ereignisse, die den explosiven Höhepunkt der Geschichte darstellen, sind bedeutsam, schockierend und wahnsinnig ergreifend zugleich. Sie zeigen, wie stark Worte wirklich verletzen können und was sie mit einem Menschen anrichten. Es ist nicht leicht mit den Wahrheiten konfrontiert zu werden, die mich erschüttert, schockiert, wütend gemacht und etwas tief in mir bewegt haben. Trotzdem bin ich wirklich froh und dankbar, dass die Autorin hier nichts beschönigt. Unnötige Klischees, Kitsch und gestelltes Drama sind hier nicht zu finden, da echte Emotionen und wahrhaftige Gefühle im Vordergrund stehen. Ich bin schlichtweg beeindruckt und positiv überrascht davon, was Morgane Moncomble hier zu Papier bringt. „Bad at love“ hat, bis auf den Anfang, über den ich angesichts des überragenden Fortgangs hinwegsehe, meine Erwartungen übertroffen und ist ein echtes Lesehighlight 2020 !

Fazit:

„Bad at love“ ist mehr als nur eine Liebesgeschichte und stellt eine wahrhaftige Achterbahnfahrt der Gefühle dar. Obwohl ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, kann ich diese unfassbar wichtige und bedeutsame Geschichte nur weiterempfehlen und hoffe darauf, dass ich euch mit meinen Worten zeigen konnte, wie viel sie mir im Endeffekt bedeutet.

5/5🌟

Autorin:

Morgane Moncomble ist 22 Jahre alt und studiert in Paris an der Sorbonne Literatur. Bereits mit zwölf Jahren schrieb sie ihren ersten Roman, doch erst 2015 begann sie, ihre Werke auf der Schreibplattform Wattpad zu veröffentlichen. Sie mag es zu verreisen und liebt Schokolade und Weihnachtsfilme.



Danke an den Lyx Verlag und die Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ich habe mich sehr darüber gefreut ! Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.

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