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Rezension - All Saints High 1 - L.J. Shen

Titel: All Saints High - Die Prinzessin

Autorin: L.J. Shen

Verlag: Lyx Verlag

Erscheinungsdatum: 27.03.2020

Seitenanzahl: 443

Preis: 12.90€/Paperback


Inhalt/Klappentext:

Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte ...


Eindruck:

Nachdem ich die „Sinners auf Saint“ Reihe gelesen und geliebt habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit der nächsten Generation der „Hot Holes“ weitergeht. Deshalb ist mir die „All Saints High“ Reihe schon direkt in der Vorschau des Lyx Verlages aufgefallen und ich konnte es kaum erwarten Band 1 in den Händen zu halten.

Das Cover des Buches ist erstmal ein echter Hingucker. Es ist in schlichten Rosa- Lilatönen gehalten und die zusätzlichen, leuchtenden Details gefallen mir unheimlich gut. Zudem lockt es den Leser zu einer vermeintlich unbeschwerten, locker leichten Story an, doch die Bücher von L.J. Shen sind nicht typisch klischeehaft, sondern einzigartig, ehrlich und süchtig machend.


Wie gerade schon erwähnt sind L. J Shens Werke etwas ganz besonderes. So auch ihr Schreibstil. Dieser fesselt den Leser von Seite 1 an und überzeugt mit seinen Emotionen und der unverwechselbaren Intensität. Die Autorin schreibt nicht an die typischen New Adult Klischees angehaucht, sondern sie vermittelt die Gefühle der Charaktere glaubwürdig, schonungslos und unbeschönigt. Anfangs mag diese grobe, ruppige und auch vulgäre Art zu schreiben etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und kann das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Wirklich schön fand ich auch, dass L. J. Shen diesmal auch ein wenig Poesie in die Geschichte mit eingebaut hat. Die Sprüche am Anfang der Kapitel wurden mit der Zeit zu meinem Highlight des gesamten Buches.


Erzählt ist die Geschichte aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonisten Penn und Daria, wodurch ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen habe und die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen konnte. Wirklich erfrischend waren auch die beiden Kapitel aus den Perspektiven von Darias Eltern gegen Ende des Buches. Ich habe Darias Dad in „Rough Love“ schon sehr ins Herz geschlossen, sodass ich mich über einen Einblick in seine Gedankenwelt unheimlich gefreut habe.


Daria ist eine wirklich einzigartige Protagonistin, mit der ich mich zu Beginn des Buches so gar nicht identifizieren konnte. Nachdem ich sie und ihre Probleme dann im Laufe der Geschichte näher kennenlernen und mich in ihre Lage hineinversetzen konnte, wurde sie aber immer greifbarer für mich. Daria lernt man als ein verwöhntes, beliebtes und zerbrochenes Mädchen kennen, das sich selbst als ein Monster ansieht. Sie missachtet sich selbst, ist grausam, verbittert und unbeherscht. Doch noch schlimmer ist es, dass sie sich trotz ihrer negativen Beliebtheit verschließt, zurückzieht und verletzlich macht. Sie ist verloren, einfach nur kaputt und droht noch mehr zu zerbrechen. So darf man sie durch ihr Leben begleiten, bekommt ihre Schrecklichkeit und Missachtung zu spüren und schreckt vor den schlimmen Dingen, die sie tut, zurück. Man kann keinesfalls verharmlosen was sie tut, doch man kann tatsächlich mit ihr mitfühlen und ihre innerliches Monster, ihre Zerissenheit, verstehen. Daria macht mit der Zeit eine grandiose Entwicklung durch, schafft es sich von ihren alten Gewohnheiten, ihrem hasserfülltem Leben und ihrem zerstörten Ich zu befreien. Ihre Fortschritte sind authentisch, glaubhaft und ungeschönt, aber vor allem eine Gefühlsachterbahn.


Mit Penn konnte ich mich zu Beginn des Buches ebensowenig anfreunden wie mit Daria und leider hat sich das im Laufe der Geschichte auch nicht gebessert. Das liegt wohl insbesondere daran, dass er der widersprüchlichste und undurchsichtigste Charakter überhaupt ist. Zudem gehört das treffen von Entscheidungen wohl nicht zu seinen Stärken, denn er ist ständig hin- und hergerissen zwischen seinem Hass auf Daria und seiner Anziehung zu ihr. So macht er es dem Leser nicht leicht sich ein Bild von ihm zu machen, denn „undurchschaubar“ beschreibt ihn wohl am Besten. Penn ist genau wie Daria, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, verkorkst und zerbrochen, denn seine Vergangenheit ist alles andere als einfach. Er lebt geplagt von Schuldgefühlen, Missachtung und tiefstem Hass. Im Laufe der Geschichte entwickelt auch er sich, gesteht seine Liebe zu Daria ein und findet sich selbst wieder. Dabei lernt er sich zwar zu öffnen, allerdings konnte ich viele seiner Handlungen leider trotzdem nicht wirklich nachvollziehen.


Die Nebencharaktere und vor allem Luna, Knight und Vaughn, über die wir in den weiteren Teilen der Reihe näheres erfahren, haben der Geschichte das gewisse Etwas gegeben, denn den Zusammenhalt und die Freundschaft zwischen ihnen und Daria ist etwas ganz besonderes. Wirklich schön ist auch die Einbindung der „Hot Holes“, also die Protagonisten der „Sinners of Saint“ Reihe, in deren Leben man somit nochmal einen kleinen Einblick bekommt.


Die Geschichte startet mit einem Prolog, der uns in die Vergangenheit von Daria und Penn entführt. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren, die einen schon zu Beginn des Buches erstaunen und auch das erste Aufeinandertreffen zwischen den Beiden findet statt. Es ist eine Begegnung, die man selbst als Leser nicht mehr so schnell vergisst, denn sowohl die Atmosphäre als auch die Anziehungskraft, die zu spüren ist, sind unverwechselbar. Insgesamt ist der Prolog entscheidend und wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, er konnte mich fesseln, erstaunen und ließ mich auch ein wenig verwirrt zurück.


Die Handlungsverläufe in „All Saints High“ sind sehr weitläufig, verworren, und vor allem komplex. Es gibt unzählige unerwartete Wendungen, die Geschehnisse entfernen sich immer weiter von der Realität und mit jedem weiteren Handlungsstrang wird der Plot komplizierter. Das liegt zum Einen an den vielen Nebencharakteren, von denen jeder Einzelne eine eigene Handlung bekommt, die sich im Laufe der Geschichte wiederum miteinander verknoten und zusammenfließen. Einerseits wirkt sich die komplexe Handlung positiv auf den Spannungsfaktor aus, der mit der Zeit ins unermessliche steigt. Es gibt keinen Moment, an dem sich die Geschichte in die Länge zieht oder einmal nichts passiert. Im Gegenteil, ich konnte das Buch bis zum Ende gar nicht mehr aus den Händen legen. Andererseits führen die unzähligen Handlungsstränge teilweise zu Gedankensprünge und Gefühlswendungen der Charaktere, die für den Leser nicht nachvollziehbar sind. Es gibt einige impulsive und plötzliche Entscheidungen, die leider etwas zu verwirrend waren.


Die Liebesgeschichte zwischen Daria und Penn hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen und teilweise wirklich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Es ist keine typische, klischeebetonte Beziehung, sondern etwas ganz anderes. Sie ist Energiegeladen, gefährlich und hochgradig explosiv. Eine reinste Achterbahnfahrt der Gefühle, eine Hassliebe und vollgepackt mit intensiven Emotionen. Daria und Penn wurden unzählige Steine in den Weg gelegt, doch egal wie hart es die Beiden trifft, sie kämpfen weiter und lassen sich nicht unterkriegen. Man fiebert als Leser mit, hofft, bangt und zweifelt an einem glücklichen Ende. Es ist eine gewaltige, grobe und echte Liebesgeschichte, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.


Das Ende war leider alles andere als mein Fall und obwohl ich im Laufe dieser Rezension davon geschwärmt habe wie weit abseits vom Klischee die Autorin schreibt, umso mehr davon steckt im Ende der Geschichte. Ich hätte mir ein düsteres, spannendes und spezielles Ende gewünscht, das zu dem gesamten komplexen Schema des Buches passt, doch leider wurde ich damit nicht belohnt. Trotzdem konnte mich die Geschichte im gesamten überzeugen und mitreißen und L.J. Shen hat mir mit „All Saints High“ mal wieder gezeigt was für eine bemerkenswerte Autorin in ihr steckt. Ich freue mich auf Band 2 und bin schon gespannt auf Knights und Lunas Geschichte.

Fazit:

Eine unheimlich spannende, komplexe und intensive Geschichte, die sehr speziell und abseits vom typischen New Adult Klischee ist. Die Charaktere sind kaputt, innerlich zerstört und spüren tiefsten Hass und innige Liebe zugleich. Ich kann hiermit eine klare Leseempfehlung aussprechen, doch lasst euch nicht vom Klappentext täuschen, denn in Darias und Penns Geschichte steckt viel mehr als nur eine klassische High-School-Romanze!

4/5🌟


Autorin:

L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix.


Quellen:


Danke an den Lyx Verlag und die Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ich habe mich sehr darüber gefreut !

Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.

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