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Rezension - All of me - K.L. Kreig

Titel: All of me

Autorin: K.L. Kreig

Verlag: Lyx Verlag

Erscheinungsdatum: 27.03.2020

Seitenanzahl: 439

Preis: 12.95€/Paperback



Inhalt/Klappentext:

Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht – das ist das Leben von Shaw Mercer. Doch als ein Skandal um sein ausschweifendes Liebesleben seinen Vater die Wahl zum Bürgermeister kosten könnte, tut er alles, um sich ein neues Image zu verpassen – das eines Mannes, der endlich sein Herz verloren hat. Dazu engagiert er Willow Blackwell. Für 250.000 Dollar ist sie bereit, seine Freundin zu spielen. In seinem Bett zu landen oder sich gar in ihn zu verlieben stand jedoch nicht im Vertrag …


Eindruck:

"All of me" ist der erste Teil der "Finding-me" Dilogie, die mir schon direkt in der Vorschau des Lyx Verlages ins Auge gesprungen ist. Das Cover hat mit seiner Schlichtheit erstmal sofort mein Interesse geweckt, denn das Farbzusammenspiel mit dem hellen Blau und dem kräftigen Schwarz und vor allem die goldenen und schimmernden Akzente, sind ein wirklicher Hingucker. Neben dem gelungenen Cover, hat mich aber auch der spannende Klappentext, der eine vielversprechende und außergewöhnliche Geschichte verspricht, sehr neugierig gemacht.


Starten wir wie immer erstmal mit dem Schreibstil der Autorin, der mir zur Beginn der Geschichte super gut gefallen hat. K.L. Kreig schreibt auf den ersten Seiten des Buches wunderbar flüssig, locker und vor allem humorvoll, was mir sehr gut gefallen hat. Ich bin in einem angenehmen Tempo durch die Seiten gekommen und insbesondere durch die Spannung, die Kreig im Laufe der Geschichte aufgebaut hat, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Humorvoll und locker schreibt die Autorin auch weiterhin, allerdings sind mir mit der Zeit immer mehr vulgäre Wörter und vor allem Wortwiederholungen aufgefallen, die meinen Lesefluss doch etwas gestört haben. Mein größter Kritikpunkt ist aber, dass die Geschichte kaum Tiefgrund und Emotionen enthält, was mich sehr enttäuscht hat. Okay, an einigen Stellen konnte man Gefühle erahnen und das Buch hätte definitiv Potential gehabt mich zu berühren, hier scheitert es aber leider an der Umsetzung.


Erzählt wird "All of me" aus den jeweiligen Perspektiven unserer beiden Protagonisten Willow und Shaw. Das hat mir gut gefallen, denn so konnte ich wenigstens einen kleinen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelten der Charaktere bekommen und ein wenig hinter ihre Mauern blicken. Jedoch hätte ich mir hier wie gesagt mehr gewünscht.


Shaw lernen wir als einen zielstrebigen und charmanten jungen Mann kennen, der definitiv weiß was er möchte und vor nichts zurückschreckt. Er führt das Geschäft seines Vaters weiter und hat gleichzeitig das Vorhaben ihn bei der Wahl zum Bürgermeister zu unterstützen, weshalb er eine Frau engagiert, die sein Image verbessern soll. Leider muss ich euch an dieser Stelle sagen, dass Shaw ein unheimlich nervtötender, besitzergreifender und unbeherrschter Protagonist ist, der ständig nur an Sex denkt. Selten kommt es vor, dass er mal nicht von seiner Dauererektion redet, eine Bemerkung macht, die nicht auf Sex bezogen ist oder sich gar wie ein normaler Mensch verhält. Er benimmt sich als würde die Welt ihm gehören und anscheinend denkt er, dass Willow sein Eigentum ist. Es tut mir wirklich leid so von ihm sprechen zu müssen, aber seine unpassenden Bemerkungen und seine dauerhaften Sexgedanken haben mich unglaublich gestört und ich würde fast schon sagen, dass er das Lesen für mich ungenießbar gemacht hat.


Willow war mir im Gegensatz zu Shaw wirklich sympathisch, denn sie hat es nicht immer leicht in ihrem Leben und musste in ihrem jungen Alter schon einige Schicksalsschläge erleiden. Trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen und erscheint als eine starke, unabhängige und schlagfertige Frau, was mir zur Abwechslung mal super gut gefallen hat. Anfangs wirkte sie zwar noch etwas verschlossen auf mich, aber im Laufe des Buches öffnet sie sich gegenüber des Lesers und lässt uns etwas über ihre Vergangenheit erfahren. Vor allem diese Momente, in denen sie uns hinter ihre Fassade blicken lässt, waren ein kleiner Lichtblick für mich, denn hier konnte man Tiefgrund und Emotionen spüren. Hier habe ich, auch in Bezug auf die weitere Geschichte, wirklich Potential gesehen, das im Endeffekt leider nicht genutzt wurde. Im Laufe des Buches wurde nämlich auch Willow immer oberflächlicher und mutierte zu Shaws Marionette. Das finde ich zurückblickend wirklich schade, da sie doch anfangs so stark und eigenständig wirkte.


Zu Willows Mitbewohnerin Sierra möchte ich gerne auch noch ein paar Worte loswerden, denn sie war es tatsächlich, die die Geschichte um einiges aufgelockert und somit deutlich angenehmer zu lesen gemacht hat. Ihre zerstreute und chaotische Art ist super erfrischend und sie ist eine Charakterin, die mich voll und ganz von sich überzeugen konnte. Auch Noah hat mir als Nebencharakter gut gefallen, denn seine Art ist deutlich erträglicher als Shaws.


Nachdem die Autorin zu Beginn der Geschichte viel Spannung aufbaut und den Leser neugierig auf die fortlaufende Handlung macht, wird die Handlung von Seite zu Seite leider immer eintöniger, da sich vieles ständig wiederholt und es sich irgendwann einfach nur noch um Erotik dreht. Hierzu muss ich sagen: Klar, es ist ein New Adult Buch und Erotikszenen sind hier mehr als angemessen, wenn nicht sogar nötig um die Beziehung der beiden Protagonisten zu vertiefen, allerdings war es mir in diesem Fall einfach zu viel des Guten. Meiner Meinung nach gibt es noch genug andere Möglichkeiten die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen zu beschreiben als Sex.


Das Ende der Geschichte konnte mich trotz Spannung, die zum Glück noch einmal aufgebaut wurde, nicht überzeugen. Die Geschehnisse wirkten zu unecht, unglaubwürdig und nicht greifbar genug für mich. Es gab "Zufälle", die einfach nicht wirklich realistisch wirkten. Insgesamt kann ich also sagen, dass "All of me" leider eine Enttäuschung für mich war und ich somit keine Leseempfehlung an euch aussprechen kann. Wer allerdings auf Erotik, heiße Momente und viel Sex steht, für den ist K.L. Kreigs Werk wohl das Richtige. Zukünftig werde ich persönlich aber nicht mehr zu ihren Büchern greifen und obwohl mich der Cliffhanger, der euch übrigens erwartet, schon etwas neugierig gemacht hat, werde ich die "Finding-me" Dilogie nicht fortsetzen.


Fazit:

"All of me" ist eine für mich sehr enttäuschende Geschichte, mit einem nervigen Protagonisten und viel zu wenig Tiefgang. Zwar war das Potential zu einem spannenden, nervenaufreibenden und emotionalen Buch deutlich zu erkennen, allerdings waren mir die Umsetzung und die ständigen Erotikszenen dann doch zu viel des Guten.

2/5🌟


Autorin:

K.L. Kreig ist im mittleren Westen der USA Zuhause. Sie ist serien- und kohlenhydratsüchtig und liebt Cocktails über alles. Wenn sie an einem Tag nicht zum Lesen kommt, wird sie unausstehlich. Noch lieber schreibt sie allerdings und ihre Romane haben es bereits auf die USA-Today-Bestseller-Liste geschafft. Weitere Informationen unter: www.klkreig.com


Quellen:


Danke an den Lyx Verlag und die Lesejury zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ich habe mich sehr darüber gefreut !


Meine Meinung bleibt wie immer unverfälscht.



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